Ich möchte Zeugnis geben von Gottes unendlicher Barmherzigkeit mit den verhärteten Sündern.
Schon längere Zeit betete ich gerne den Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit für den Vater unserer beiden Kinder, von dem ich mich nach 14 Jahren unverheiratet getrennt hatte. Ich selbst durfte wie die verlorene Tochter in die Arme des barmherzigen Vaters zurücklaufen und gab Gott die erste Stelle in meinem Leben. Mein Freund Franzisco litt schwer unter der Trennung, sah die Chance zur Umkehr für ihn nicht. Er fiel in eine tiefe seelische Krise, wurde Alkoholkrank, begann zu fluchen, zu beleidigen und gegen die kath. Kirche zu kämpfen. Schmerzhafte Begegnungen, bei denen er betonte, er werde mir nie verzeihen, es sei denn ich käme in das „paradiesische Leben mit ihm“ zurück. Im Laufe der Jahre zogen sich die Kinder vor ihm zurück, doch konnten wir immer wieder verzeihen und auf ihn zugehen, aber er blieb verletzt in seiner Welt.
Ich betete unaufhörlich für seine Rettung, ich wollte auf keinen Fall dass er verloren geht und freute mich als Burkhard, ein Glaubensbruder, mir von seinem Apostolat erzählte und fragte ob ich den Barmherzigkeitsaltar auf eine Novene nehmen wolle. Mir war als ob Jesus persönlich in mein Haus gekommen wäre und das Tagebuch der Schwester Faustina sprach mir oft aus dem Herzen. Öfter wurde ich nachts um 3°° Uhr geweckt und es zog mich vor den Altar um zu beten. Kurz darauf, während der Altar weiter durch unseren Gebetskreis wanderte, fuhr ich wie jedes Jahr zu Franziscos Mutter nach Berlin. Erstmals wohnte ich neben dem Zentrum der Göttlichen Barmherzigkeit, welches Vinzentiner aus Indien führen und hatte viel Zeit in der St. Clemenskirche zu beten. Ein übergroßes Bild des Barmherzigen Jesu mit der Schrift „ Confido en te“ befindet sich dort und stündlich wird der Barmherzigkeitsrosenkranz gebetet. Erneut gestärkt nach Hause zurückgekehrt ging es Franzisco schlechter und mit einer Freundin konnten wir ihn dazu bewegen sich ins Krankenhaus bringen zu lassen. Er war total hilflos und vertraute mir in diesem Moment. Spontan versprach ich ihm, ihm bei seiner Rückkehr bei mir zu Hause aufzunehmen, was ich die ganzen Jahre vermieden hatte. Mein Stoßgebet war : “Jesus ich vertraue auf dich“. In diesen Tagen bekam ich eine Medaillie mit Mutter Theresa geschenkt. Auf der Rückseite steht unter dem Kreuz: I thirst, you did it for me.
Der Barmherzigkeitsaltar wurde wieder zu mir gebracht um von Burkhard später weitergeleitet zu werden. In dem Moment als die Freundin den Altar brachte, brachte der Krankentransport den strahlenden Franzisco und als Burkhard kam entschloss er sich spontan den Altar noch einmal bei uns zu lassen und wir beteten vor Franziscos Bett laut den Barmherzigkeitsrosenkranz. Dieser bedankte sich und in den nächsten Tagen öffnete er sich zusehends für den Glauben, war friedlich und las ein Buch von Pater Pio. Als es ihm etwas besser ging und der „Durst“ zurück kam, wollte er wieder in seine Wohnung, wo er ab diesem Tag nicht mehr aufstehen konnte. Sein Zustand verschlechterte sich, unsere Tochter kam Weihnachten zu Besuch um ihn noch einmal zu sehen, er feierte am 10. Januar seinen 59. Geburtstag, konnte aber kaum noch Nahrung zu sich nehmen.
Das 3. Mal kam der Altar zu mir. Da Franzisco sich nicht mehr helfen und pflegen ließ kam er kurzzeitig in die Psychiatrie und durch fortschreitenden Verfall und Blutungen ins Krankenhaus. Ich hörte wie er dem Arzt von Jesu Dornenkrone erzählte und als ich in einer stillen Stunde allein mit ihm war, bekannte er seinen Hochmut im Leben und ging in sich. Ich sprach von Gottes Barmherzigkeit und am Herz-Jesu-Freitag kurz vor 15:00 Uhr rief die Ärztin an, wir sollten kommen. Betend erschienen wir in der Barmherzigkeitsstunde, unser Sohn verabschiedete sich schnell, sein Vater sah schlimm aus und ich blieb nah bei ihm. Er konnte nicht mehr sprechen aber seine Augen waren wach und er hörte meinen Worten zu, als ich von unserer ewigen Heimat erzählte und um Gottes Erbarmen flehte. 10 Minuten vor 16:00 Uhr öffnete er groß die Augen, schaute nach oben als hätte er eine Erscheinung, eine kleine Träne kam aus einem Auge und er gab seinen Geist auf. Ich hatte den Eindruck Jesus stirbt am Kreuz für ihn und ich weiß, Franzisco wurde abgeholt, heimgeholt und sank erlöst in die Arme unseres barmherzigen Gottes.
Am 01. Januar lassen wir in Medjugorje Jahresheilige für uns ziehen, die uns ein Jahr begleiten, ich bekam die Heilige Schwester Faustyna zur Begleiterin und soll – Die Barmherzigkeit Gottes verkünden! Danke Schwester Faustina - bitte für uns.
Gott schenkte mir Arbeit im Altenheim. Dieses Jahr beginnt mein Hospizhelferkurs. Gott führt mich zu den Sterbenden, er sehnt sich nach uns. Heiliger Starker Gott, hab Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt.